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Morgen geht es los

Tja, das mit dem Übergepäck wurde doch nichts; wir mussten einen zweiten Koffer packen.

Aber immerhin passt jetzt alles. Alles ist gepackt, verschnürt, alle Unterlagen sind zusammengesucht und sortiert.

Es kann losgehen!

Das fühlt sich immer noch so unreal an.

Damit ich morgen am Flughafen nichts vergesse, was ich in den Händen haben muss, habe ich mir die Liste auf der Uhr eingestellt.

Die wichtigsten Unterlagen wie den Pass, Impfausweis und Ticket habe ich in einem Hipbag.

Mittlerweile hat sich die Panik etwas eingeschlichen. Ich habe die Sorge, etwas vergessen zu haben, oder, dass etwas bei der Einreise nicht klappt.

Meine Coordinatorin vor Ort, die auch um Organisation und Eingewöhnung der Gastschüler kümmert, hat eine WhatsApp Gruppe aufgemacht, wo ich vorab schon andere Kontakte knüpfen konnte. Auch über diese Gruppe und die Gruppe der Organisation hinaus konnte ich so Leute finden, die auf Neufundland zur Schule gehen werden. Toll, wie das mit den sozialen Netzen funktioniert.

So habe ich unter anderem ein anderes Kind gefunden, was die gleichen Flüge wie ich nimmt und in einer Nachbarstadt wohnen wird. Ich hoffe, wir können uns gegenseitig etwas beruhigen und sind nicht allein auf dem Flug und bei der Einreise.

Mein letzter Abend mit meiner Familie war sehr schön. Wir haben Pizza gegessen, gelesen und Musik gehört. Und von gestern auf heute habe ich bei meiner Schwester im Zimmer übernachtet. Diese Zeit werde ich sehr vermissen.

Ich weiß nicht recht, wie ich mich fühlen soll, was überwiegt; die Trauer, das Vertraute zu verlassen oder die Freude, das Neue zu erkunden?

Das macht mich etwas unsicher und ich glaube, deswegen kann ich mich auch gerade nicht auf ein Gefühl, wie zum Beispiel Trauer, einlassen. Das kommt dann bestimmt morgen am Flughafen…

Morgen ein letztes Mal meinen Hund in die Hundekita bringen, ein letztes Mal meine Meerschweinchen füttern und ein letztes Mal zu Hause was essen. Also natürlich nicht für immer, aber für fast ein Jahr.

Ich versuche, diese Nacht zu schlafen und melde mich dann vielleicht erst in ein paar Tagen, wenn sich alles etwas gelegt hat.

See you on the other side!

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Danke, Leute!

An dieser Stelle möchte ich nochmal ein riesiges Dankeschön an alle aussprechen, die in mein Abschiedsbuch eingetragen haben! Das ist eine fantastische Erinnerung, und ich muss zugeben, den ein oder anderen Eintrag schon gelesen zu haben, weil ich die Spannung nicht ausgehalten habe. Das habt ihr wirklich sehr rührend gemacht.

Als ich mit dem Designen des Buches angefangen habe, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass es mal so voll und dick wird. Hoffentlich passt es in meinen Rucksack 😉

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Noch 4 Tage…

Auf einer Tafel neben meiner Zimmertür streiche ich jeden Tag durch, der angebrochen ist. Heute war es der Samstag. Nur noch 4 Mal schlafen!

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie mein Zimmer aussieht. Der ganze Teppich liegt voll mit Klamotten, Geschenken und Zeug, was ich sonst so brauchen könnte.

Und der Schreibtisch ist voll mit Handgepäck…

Das Gepäck wird definitiv schwerer als 23kg sein, aber meine Mutter hat gesagt, sie bezahlt mir den Übergepäcksaufschlag, damit ich keine Sachen zu Hause lassen muss, die mir wichtig sind. Danke Mama!

Gestern war mein letzter Schultag in Deutschland. Ich fliege zwar erst nächsten Mittwoch, aber es ist einfach zu stressig und macht mir zu viel Druck, wenn ich vorher noch den normalen Schulalltag in Deutschland erlebe. Ich habe in den letzten Tagen ein bisschen Angst bekommen, dass ich viel verpassen werde. Meine Schule gerade in diesem Jahr noch Sachen, die ich auch gerne mitgemacht hätte; Juniorwahlen, Berufspraktikum, …

Aber das muss ich jetzt mal ignorieren, und mich auf Kanada konzentrieren! Das wird bestimmt das coolste Jahr meines Lebens.

Wenn Leute mich fragen, ob ich aufgeregt bin, sage ich immer „Joa“, denn die Aufregung und dass mir das Ganze komplett gewahr geworden ist, ist noch nicht eingetreten. Gestern, als ich mich vorerst von meinen Freunden verabschiedet habe, kamen aber die ersten leichten Anflüge von aufgeregtem Bauchkribbeln. Dieses Kribbeln, wie wenn man daran denkt, dass man morgen Geburtstag hat.

Es kommt mir einfach vor, als hätte ich alle Unterlagen und Formulare, die ich zur Einreise zusammensuchen musste, für jemand anderen ausgefüllt und sortiert. Ich glaube, ich checke es erst so richtig, wenn ich ein paar Tage dort bin. Ich sag immer, „wenn ich morgens aufwache und mich nicht mehr wundere, wo ich bin, bin ich angekommen“.

Ich bin ja mal sehr gespannt, was meine Gastfamilie zu meinen Geschenken sagt. Ich habe für jeden meiner Gasteltern und meiner Gasttante zur Ankunft ein Mäppchen genäht, und zusätzlich schenke ich meinem Gastvater ein T-Shirt mit dem Aufdruck „iGude“ (Hessisch ausgesprochen Ei Gude, das ist ein Gruß und bedeutet so was wie „Hi, wie gehts?“) und meiner Gastmutter ein Einmachglas mit Solardeckel, in das man Erinnerungen wie Strandgut legen kann und diese von Lampen, die mit der Solarenergie betrieben werden, im Dunklen angeleuchtet werden.

Und die Geschenke für Weihnachten habe ich auch schon. Die verrate ich aber erst, wenn es soweit ist 😉

Heute habe ich noch frei. Morgen macht meine Familie mit mir noch ein kleines Grillfest mit Familienfreunden zum Abschied.

Also, ich melde mich, wenn es was Neues gibt!

Bis dann, euer Thiglu